Hierarchie Die Praxis der magischen Evokation
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Hierarchie

In diesem Teil beschreibe ich nur diejenigen Wesen, mit denen ich einstmals persönlich, und zwar einesteils durch evokative Anrufung, in Kontakt gekommen bin, andernteils durch das mentale Wandern in den einzelnen Ebenen und Sphären die Verbindung mit Wesen und Intelligenzen erreichte. Denn alle Wesen der ganzen Hierarchie, d. h. von den Wesen der Elemente angefangen bis zu den Wesen der erreichbaren Saturnzone und sogar über diese hinaus, die sogenannten außerplanetischen Wesen, zu beschreiben, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Es ist jedoch nicht gesagt, daß sich der praktische Magier streng nur an die nachstehend angeführte hierarchische Einteilung halten muß und nur mit den angegebenen Wesen in Verbindung treten soll. Er hat die Möglichkeit, laut anderen Quellen, die über Wesen schreiben, die Verbindung anzustreben, um die Wesen unter seine Macht zu bekommen und seine eventuellen Wünsche verwirklichen zu können.

          Die gesamte magische Literatur hat viele Bücher, die über verschiedene Wesen, ihre Zeichen, Siegel u. dgl. m. schreiben, und der Magier kann je nach Wunsch auch von diesen Gebrauch machen. Von einer Beschreibung der Dämonen jeden Ranges und jeder Sphäre habe ich mit Absicht Abstand genommen, um einem Mißbrauch vorzubeugen. Der Magier ist jedoch auf Grund seiner bisherigen Entwicklung und anhand genauer Anleitungen des vorliegenden Werkes wohl imstande, auch Dämonen zu beschwören und sie unter seine Gewalt zu bringen. Über Dämonen der verschiedensten Ebenen, über ihre Eigenschaften, Siegel etc. gibt ihm so manches Buch der magischen Literatur aus alter wie aus neuer Zeit gleichfalls nähere Auskunft. Jedes Wesen, ob positiv oder negativ, kann der Magier laut der hier angeführten Hierarchie in die zuständige Zone oder Sphäre einreihen. Die in meiner Hierarchie genannten Wesen sind nur einigen Eingeweihten bekannt, welche mit diesen Wesen und Intelligenzen in Verbindung getreten sind. Der Magier kann sich daher, wenn er will, bei seinen Arbeiten dieser hierarchischen Aufstellung bedienen. Kommt der Magier durch das mentale und astrale Wandern mit irgendeinem Wesen in Verbindung, so kann er für das Wesen sofort die zuständige Sphäre nennen und bezeichnen. In solchen Fällen leistet ihm sowohl die esoterische Synthese der Astrologie, als auch die Kabbalah mit ihren Analogien gute Dienste. Ein guter Kenner der Kabbalah gibt z. B. einem Wesen gemäß seinen Eigenschaften, der Farbe usw. sogleich den richtigen Namen, ohne sich dadurch irreführen zu lassen, falls das Wesen mit einem anderen individuellen Namen als dem eigentlichen gerufen zu werden pflegt. Der Magier ersieht hieraus, daß der Name des Wesens seine Grundeigenschaften angibt.

          Die Siegel der einzelnen Wesen, die die individuellen Grundeigenschaften graphisch darstellen, dienen in der Beschwörungsmagie dazu, das Wesen mit Hilfe seines Siegelzeichens in das Dreieck vor den Kreis zu rufen. Nach beendeter Arbeit kann das Siegel vernichtet werden. Für solche Fälle wird das Siegel auf ein mit einem fluidischen Kondensator getränktes Fließpapier mit der dem Siegel analogen planetarischen Farbe gezeichnet und je nachdem, welchem Element das Siegel unterliegt, wird es nachher elementisch vernichtet. Das heißt also, daß z. B. bei Wesen des Feuer- und Luftprinzipes die Siegel verbrannt werden, bei Wesen des Wasserprinzipes sind die Siegel zu zerreißen und in fließendes Wasser zu werfen und bei Wesen des Erdprinzipes sind die Siegel zu vergraben.

          Ferner können Siegel der Wesen auch in Form von Talismanen verwendet werden. In diesem Falle sind die einzelnen Zeichen in geeignete Metalle einzugravieren und bei der ersten Anrufung und Kontaktherstellung ebenfalls in das Dreieck vor den Kreis zu legen. Das gerufene Wesen muß dann das Siegel anerkennen und die Verbindung mit dem Siegel, besser gesagt mit seiner zuständigen Sphäre, selbst herbeiführen. Ein derartiges Siegel ist dann natürlich nicht zu vernichten und kann nach Vereinbarung mit dem Wesen aufgehoben werden. Wünscht der Magier mit dem Wesen in Kontakt zu kommen, um es entweder in seinem magischen Spiegel zu sehen oder es zu veranlassen, ihm diesen oder jenen Wunsch zu erfüllen, braucht er das Siegel bloß in die Hand zu nehmen. Alle Einzelheiten richten sich selbstverständlich nach der persönlichen Vereinbarung mit dem betreffenden Wesen. Ich selbst habe vor Jahren so gearbeitet, daß ich das Siegel, in das der Charakter eines Wesens eingraviert war, in die Hand nahm und damit in der Luft magisch – dreidimensional – das Siegelzeichen ausführte, das Zeichen somit direkt in das Akashaprinzip hineinversetzte. Sofort war der Kontakt mit dem Wesen hergestellt, und zwar so, wie ich es wünschte. Dies möge natürlich nur als Beispiel dienen, und der Magier kann die Kontaktherstellung mit einem Wesen, das er unter seine Macht bekommen hat, wiederum nach seinem eigenen Wunsch vereinbaren.

          Will der Magier dauernd in Kontakt mit irgendeiner Sphäre oder einem Wesen sein, dann braucht er nichts anderes zu tun, als das Siegel ständig bei sich zu tragen, und zwar entweder als Anhänger, als Ring oder in einer anderen Form. Es ist jedoch nicht empfehlenswert, allzulange oder gar das ganze Leben hindurch ein Amulett mit dem Zeichen eines Wesens, ganz gleich, welcher Sphäre angehörend, zu tragen, da der Magier dann zu abhängig von dem betreffenden Wesen wird und das Gleichgewicht, respektive seine magische Autorität, verlieren kann. Der geschulte Magier kann sich, sobald er die Wesen beherrscht, ohne weiteres selbst ein Siegel herstellen, in das er den Charakter des gewählten Wesens mit dem zuständigen Zeichen eingraviert und das Siegel dann persönlich auf magische Art und Weise mit den Eigenschaften des Wesens ladet, ohne erst einen Kontakt mit dem Wesen herstellen zu müssen, also ohne jede vorherige Evokation. Die Ladung ist dann so vorzunehmen, wie ich sie bereits in meinem ersten Werk „Der Weg zum wahren Adepten“ im Kapitel über die Ladung von Talismanen lehrte. Diese magische Praktik kann der Magier, wohlgemerkt, nur dann vornehmen, wenn er Herr jenes Wesens ist, also wenn er das Wesen schon einmal im Leben beherrschte, d. h. unter seinen Willen bekommen hat. Beherrscht er das Wesen nicht und führt die soeben beschriebene Praktik dennoch durch, so kommt er durch das Laden automatisch mit den Eigenschaften des Wesens und mit dessen Sphäre unmittelbar in Kontakt, ohne Rücksicht darauf, ob er dies wünscht oder nicht. Eine magisch-talismanische Ladung von Siegeln darf demnach erst dann vorgenommen werden, wenn man durch magische Evokationen absoluter Herr des Wesens oder der Intelligenz geworden ist.

          Im weiteren führe ich – als eine Art Behelf – der Reihe nach die Hierarchie der Wesen an und nenne von jeder Sphäre einige Wesen und Intelligenzen. Wie ich schon bemerkte, wird jede Sphäre nach unseren Begriffen von Millionen Wesen bewohnt, die je nach ihrem Rang mit verschiedenen Eigenschaften ausgestattet und mit verschiedenen Einflußbereichen betraut sind. Die Wesen und Intelligenzen, mit denen ich persönlich in Berührung kam, habe ich der Hierarchie gemäß in Kapitel eingeteilt. Wohl hatte ich auch noch mit zahlreichen anderen Wesen der verschiedensten Sphären zu tun, aber die nachstehend genannten mögen dem Magier als Anhaltspunkt für seine magischen Evokationen dienen. Es bleibt ihm ja schließlich überlassen, sich durch die eigene Bewußtseinsversetzung in diese oder jene Sphäre eine individuelle Hierarchie von Wesen, mit denen er in Verbindung kommt, zusammenzustellen.

Quelle > Franz Bardon „Die Praxis der magischen Evokation“